Stadt Zürich

Umweltbericht

Belastungsgrenze der Erde überschritten

Aktuell setzen Zürcher*innen insgesamt etwa 13 Tonnen an direkten und indirekten Treibhausgasemissionen pro Person und Jahr frei. Zirka 20 Prozent entstehen auf dem Stadtgebiet – hauptsächlich durch die Nutzung fossiler Energieträger und die Entsorgung von Abfällen – und werden darum als direkte Emissionen in der Treibhausgasbilanz der Stadt Zürich erfasst. Die übrigen 80 Prozent sind indirekte Treibhausgasemissionen. Diese werden durch Stadtzürcher Aktivitäten ausgelöst (Gebäude- und Verkehrsinfrastruktur, Mobilität ausserhalb der Stadt, Flugverkehr, Ernährung, Textilien, übriger Konsum, Energie-Vorketten), aber ausserhalb der Stadtgrenze verursacht.
Stadt Zürich - Treibhausgasemissionen pro Einwohner.png

Aktuelle Situation

Der weltweit zu hohe Konsum führt zur Überschreitung der planetaren Belastbarkeitsgrenzen der Erde. Das Konsumniveau eines Stadtzürchers oder einer Stadtzürcherin übersteigt die Grenze in fünf von acht global wichtigen Umweltbereichen beträchtlich. Vor allem beim Klimawandel (um das 10-fache) und Artensterben (um den Faktor 7,5) leben die Zürcherinnen und Zürcher mit ihrem hohen Konsumniveau weit über den Belastbarkeitsgrenzen. Aber auch in den Bereichen Stickstoffflüsse, Feinstaubemissionen sowie Meeresüberdüngung werden die Grenzen deutlich überschritten. 
Die Grenzen für die verschiedenen Umweltbereiche orientieren sich an den maximalen Belastungen, die die Natur gerade noch verkraften kann, ohne dass sogenannte Kippeffekte auftreten, bei denen Ökosysteme aus dem Gleichgewicht geraten. Die Höhe der Säulen gibt die relative Umweltbelastung in Bezug auf diese Belastbarkeitsgrenzen an. Die ökologische Grenze beim Wert 1 ist gleichbedeutend mit einem anzustrebenden nachhaltigen Konsumniveau für 10 Milliarden Menschen auf unserem Planeten. In der Berechnung enthalten sind auch die grauen Umweltbelastungen, die ausserhalb des Stadtgebiets anfallen, zum Beispiel für die Produktion von Konsumgütern wie Nahrungsmittel oder Kleidung. Die Unsicherheitsmargen der Zahlen liegen bei +/- 30 Prozent. 

Umweltbelastung

Stadt Zürich - Planetare Belastbarkeitsgrenze.png

Erläuterungen zur Legende

Legende Erklärung
Fleisch + Milchprodukte Milch, Milchprodukte (Joghurt, Käse, Rahm, Butter), Schweinefleisch, Rind- und Kalbfleisch, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchte, weitere Tiere, Eier
Ernährung
(ohne Fleisch + Milchprodukte)
Gemüse + Salat: Salat, Tomaten, Rüebli, Zwiebeln, Fenchel, Weisskabis, Peperoni, Soja, Kartoffeln

Früchte + Nüsse: Äpfel, Birnen, Steinobst, Zitrusfrüchte, Bananen, Trauben, Melonen, Beeren, Fruchtsäfte, Haselnüsse, Mandeln

Fette + Öle: Margarine, Pflanzenfette, pflanzliche Speiseöle, tierische Speisefette

Getreide: Brot, Getreideprodukte (z. B. Teigwaren, Mehle, Flocken), Reis

Weitere Nahrungsmittel: Zucker, Konfitüren, Glace, Kakao, Kaffee, Wein, Bier, Spirituosen, Mineralwasser
Internetnutzung Computer Heimgerät, dazu Energieverbrauch und Infrastruktur für Internet ausserhaus
Wasserversorgung/
-entsorgung
Total Trinkwasserverbrauch im Haushalt sowie Entsorgung des Abwassers
Stromverbrauch Stromverbrauch für Haushaltsgeräte (Waschmaschine, Herd, Kühlschrank), diverse Elektrogeräte und Beleuchtung
Wärmebezug Aufwand für Raumheizung im Haushalt sowie Erzeugung des Brauchwarmwassers
Dienstleistungen Von der Gesellschaft erbrachte Dienstleistungen: öffentliche Verwaltung und Erziehung, Spitäler, Armee
Wohngebäude Gebäudeinfrastruktur, Baumaterialien, Gebäudeerstellung, sowie Rückbau und Entsorgung
Weitere Konsumgüter Materialien wie Glas, Papier, Karton, Kunststoffe, Stahlblech, Aluminium, Konsumgüter wie Textilien, Elektrogeräte, Batterien, Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Waschmaschine, inkl. Entsorgung von Konsumgüter und Haushaltsabfällen
Persönliche Mobilität Individualverkehr (Auto, Motorrad), öffentlicher Verkehr (Zug, Tram, Bus, Reisebus, Flugzeug, Schiff) und Langsamverkehr (Velo, E-Bike)